Digitale Gedenktafel - Sonstige Auszeichnungen

Heidemarie Lex-Nalis

Heidemarie Lex-Nalis

* 28. Mai 1950 Spittal an der Drau, † 24. Februar 2018 Wien. 

Kindergarten-, Sonderkindergarten- und Hortpädagogin, Direktorin der BAfEP Wien-Ettenreichgasse, Professorin für Praxis, Didaktik und Rhythmik

Heidemarie Lex-Nalis galt als „Doyenne der Elementarpädagogik“ und wird allgemein als „Pionierin der Elementarpädagogik Österreichs“ bezeichnet. Sie lebte seit 1999 und bis zu ihrem Ableben immer wieder in Bad Aussee, zunächst in der Praunfalkgasse, dann in der Kirchengasse, wo sie auch das Standardwerk zur Geschichte der Elementarpädagogik Österreichs konzipierte und zu schreiben begann. Die Vollendung dieses Werkes war ihr nicht mehr gegönnt.

Biografie

Heidemarie Lex-Nalis  wurde am 28. Mai 1950 als Tochter der Kärntner Mundartdichterin Johanna Oberrauter und des Zimmermanns Josef Oberrauter  in Spittal an der Drau geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergartenpädagogin in Klagenfurt und – als eine der ersten Frauen in Österreich überhaupt  – Ablegung der Berufsreifeprüfung an der Universität Wien absolvierte Heidemarie Lex-Nalis Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Lehrbefähigung für Rhythmisch-Musikalische Volks- und Jugendbildung), an der Johannes-Kepler-Universität in Linz (Mag. rer. soc. oec. für Wirtschaftswissenschaften und Soziologie) und an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt (Dr. phil. für Sozialpädagogik und Sozialpsychologie).

Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1968 als Kindergarten- und Hortpädagogin bei der Stadt Wien, seit 1972 unterrichtete sie in verschiedenen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung für Kindergärtner und Kindergärtnerinnen in Oberösterreich und war in der Folge auch Lehrerin an Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (heute BAfEP) in Linz sowie an der Fachschule für Sozialberufe/Behindertenarbeit (heute Schule für Sozialbetreuungsberufe Gallneukirchen, Behindertenarbeit & Behindertenbegleitung) in Gallneukirchen, Oberösterreich.

Von 1980 bis 1984 arbeitete sie als Lehrerin an der Heilerziehungspflegeschule in Herne/Deutschland, als Lehrbeauftragte an der FH für Sozialpädagogik in Bochum sowie als Praxisberaterin in mehreren Einrichtungen der Diakonie für Menschen mit Behinderung.

1984 bis 1993 war sie Lehrerin für Praxis, Didaktik, Heil- und Sonderpädagogik, Kommunikation und Gruppendynamik an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (heute: BAfEP) in Wien-Ettenreichgasse und Wien-Patrizigasse. Sie leitete die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (heute: BAfEP) in der Ettenreichgasse in Wien-Favoriten von 1993 bis 2003 und bis 1998 auch die BAKIP (heute BAfEP) Langegasse beziehungsweise Albertgasse in Wien. Am Standort Wien-Albertgasse eröffnete sie als „Kolleg“ die erste Ausbildungsstätte Österreichs für Erwachsene, die sich in der Elementarpädagogik engagieren wollen.

Heidemarie Lex-Nalis war Mitbegründerin des bundesweiten Netzwerks "Plattform EduCare".. In diesem Zusammenhang setzte sich Heidemarie Lex-Nalis mit großem Engagement für eine Aufwertung des wichtigen Berufsfeldes der Kindergartenpädagogik ein.

Heidemarie Lex-Nalis gilt als Pionierin in Sachen Elementarpädagogik. Sie machte sich für eine tertiäre Ausbildung im Elementarbildungsbereich stark und war als unermüdliche Kämpferin für die Qualitätsentwicklung in der Elementarpädagogik bekannt. Ihr Engagement galt der Verbesserung der Rahmenbedingungen für elementarpädagogische Einrichtungen und Institutionen.

Neben ihrer Tätigkeit im Rahmen der Elementarpädagogik war Heidemarie Lex-Nalis seit 1979 als Fachbereichsleiterin beim PSD-Psychosoziale Dienste Wien sowie in der Beratung, Aus- und Weiterbildung in Einrichtungen für behinderte Menschen − insbesondere im Rahmen der Gemeinnützigen Stiftung Helga Keil-Bastendorff − tätig. Sie widmete sich dem Aufbau und der Leitung von gemeinwesenintegrierten Einrichtungen für geistig- und mehrfach behinderte beziehungsweise chronisch psychisch kranke Menschen im Rahmen der Psychiatriereform in Wien. Zudem war sie im Vorstand des Vereins für Gemeinwesenintegration und Normalisierung (GIN) in Wien vertreten.

Zu einem weiteren Tätigkeitszweig gehörten Aufbau und Leitung von Supervisionslehrgängen für Praxis-Didaktiklehrkräfte sowie Aufbau und Leitung eines psychotherapeutischen Propädeutikums für Kindergartenpädagogen und -pädagoginnen sowie die Begleitung der Studenten und Studentinnen der Coachingausbildung im Rahmen der ARGE Bildungsmanagement. Schließlich war Heidemarie Lex-Nalis ab 2014 Lehrbeauftragte im Rahmen der Studiengänge für Elementarpädagogik an der FH Campus Wien und an den Universitäten Graz und Salzburg.

Am 24. Februar 2018 starb Heidemarie Lex-Nalis nach kurzer schwerer Krankheit im 68. Lebensjahr in Wien.

Erinnerung an Heidemarie

Am 24. Jänner 2019 wurde an ihrem Wohnhaus in Wien-Simmering, Krausegasse 7a, eine Gedenktafel enthüllt.

Auszeichnungen/Ehrungen

2011: Gertrude Fröhlich-Sandner-Ehrenpreis der Österreichischen Kinderfreunde

2013: WIENERIN Award

2014: Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien

2022: Verleihung der Humanitätsmedaille der Stadt Linz

2023: Die Stadt Wien widmete ihr die Grabstätte 215 am Wiener Zentralfriedhof, im Ehrenhain Gruppe 40.

2023: Errichtung einer Gedenktafel an jenem Haus in der Kirchengasse, in dem Heidemarie Lex-Nalis bei ihren Aufenthalten lebte

2023: Eröffnung des Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis mit Kindergarten, Ganztagesvollschule und Sonderpädagogik-Klassen für Kinder mit Behinderungen am 3. Oktober in der Simmeringer Rappachgasse


Marianne Kopatz

Marianne Kopatz

Trägerin des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark
1929 – 2020

Die Bühne war ihr Leben
Schauspielerin, Chanson-Interpretin und Tierfreundin

Geboren in Köln erhielt Marianne Kopatz erste Engagements in Konstanz und Bregenz. Dort wurde sie vom damaligen Intendanten des Grazer Schauspielhauses entdeckt, der sie nach Graz holte, wo sie in vielen großen Rollen in Dramen der Weltliteratur ebenso brillierte wie in Stücken von Brecht, Cocteau, Anouilh und zeitgenössischen Autoren. Auch als Chansonsängerin feierte sie große, internationale Erfolge. Sie führte Regie, unterrichtete an der Kunstuniversität Graz und arbeitete als Schriftstellerin.

Ihre dritte Heimat fand sie in Bad Aussee – hier bereicherte sie das kulturelle Leben mit liebevoll zusammengestellten Lesungen, Regiearbeiten und tollen Programmen, die sie zusammen mit Musikern der Region gestaltete. Bad Aussee sagt Danke für ihre Freundschaft und ihren Einsatz - wir werden ihr immer ein ehrendes Andenken bewahren!




Maestro Karolos Trikolidis 

Karolos Trikolidis

Dirigent, Gründer des „Vereins der Musikfreunde Inneres Salzkammergut“
und des „Beethoven plus“ Festivals

Wir danken Maestro, Mentor und Menschenfreund Karolos Trikolidis, der seiner Berufung und seinem unermüdlichen Kampf um die Erhaltung unseres kulturellen Erbes bis zum Schluss mehr als gerecht wurde. Seine aufopfernde und willensstarke Haltung für die Musik und sein tiefgreifender Respekt im Umgang mit den Meisterwerken der großen Komponisten, gewürzt mit einer Prise seines verschmitzten Ausseer Humors, gestreut über Alltag bis zur Bühne, bildeten die Grundfesten seiner Stärke, ohne die ein Lebensgang wie seiner undenkbar gewesen wäre. 

Mit Bad Aussee verband Karolos seine Herkunft, seinen Anker- und Ausgangspunkt seiner bewegten Künstlerlaufbahn.

Die Nachricht über seinen Tod löste Anfang 2022 in der Musikwelt tiefe Betroffenheit aus. Bekundungen über sein ernsthaftes, zugleich empfindsames musizieren und seinen unerschütterlich klaren Stil trafen aus der ganzen Welt, von Ecuador über Europa bis Japan, bei den Hinterbliebenen ein. 

Die enorme Wirkung seines Tuns hinterlässt uns das „Beethoven plus Festival“, eine kulturtragende Konzeption des „Vereins der Musikfreunde Inneres Salzkammergut“ samt seinen Mitstreiter*innen. Sein unermüdlicher Kampf um das kulturelle Ideal erreichte ein breites Publikum und lenkte den Blick auf das Wesentliche in der Kunst. Sein Verdienst ist nun unser Erbe, welches wir in tiefer Dankbarkeit annehmen und weitertragen.

Der Verein Musikfreunde Inneres Salzkammergut


Prof. Martyn van den Hoek

* 1954 in Rotterdam, † 2022 in Wien

Pianist, Komponist, Pädagoge, Schriftsteller und Leiter des Festivals Musik Zentral in Bad Aussee.

Geboren in Holland, studierte Martyn van den Hoek am Konservatorium in Rotterdam. Seine musikalische Persönlichkeit wurde in Moskau, Budapest und New York komplettiert. Er gewann 1986 den 1. Preis beim Internationalen Franz-Liszt-Wettbewerb und erhielt ein Jahr später den Niederländischen Musikpreis, die höchste Auszeichnung für Musiker*innen in den Niederlanden. Er war ein sehr gefragter Konzertpianist und trat in der ganzen Welt auf. Zudem unterrichtete er an der Musik Universität Wien, an der Privat Universität Wien und an der Universität der Künste Utrecht.

Über 20 Jahre (von 1996 bis 2017) leitete Martyn van den Hoek das Festival Musik Zentral in Bad Aussee.  Mehr als 200 junge Musiker*innen aus aller Welt nahmen an den Kursen wie Instrumentalunterricht, Improvisation im Stil von Volksmusik und Jazz sowie Tanz, teil und zeigten ihr Können als Solisten in Konzerten mit professionellen Orchestern vor dem Ausseer Publikum. Später fand das Festival Musik Zentral in Berlin und Mérida (Mexiko) statt.

„Natur und Kultur“ war seine Philosophie. Martyn fühlte sich zutiefst mit dem Ausseerland verbunden. Es ist also kein Wunder, dass ausgerechnet hier seine Philosophie so gut zur Geltung kam. Er brachte die Früchte der Inspiration an ihren Ursprungsort zurück. Zurück in die Landschaften, zu den Seen und auf die Berggipfel … Zusammen mit seiner Frau Tomiko Kaneko konzertierte er im Alpengarten Bad Aussee, am Solarschiff am Altausser See und am Gipfel des Losers – immer in guter Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Bad Aussee, in den ersten zehn Jahren mit der unermüdlichen Unterstützung von Frau Prof. Sieglinde Köberl und mit dem Kulturverein. 

Martyn van den Hoek hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ein "Musikgespräch" mit seinem Publikum zu führen. Auch seine Bemerkungen zum Programm waren bereichernd. Mit verbaler Virtuosität, profundem Wissen und Humor verlieh er jedem Auftritt einen Mehrwert, ohne den Zuhörer*innen seine eigene Meinung aufdrängen zu wollen. Die Verknüpfung aller bekannten Künste, vom Tanz bis zur Wissenschaft, förderte stets ein intensiveres Zuhören, neue musikalische Erfahrungen, frische Inspirationen und Verbindungen zur Musik beim Publikum.