In den letzten Jahren hat sich neben dem Miglobrauch am 5. Dezember vor allem in den Wochen davor ein Krampustreiben im Ausseer Zentrum etabliert. Das im Ausseerland tief verwurzelte Brauchtum gilt als höchst schützenswert. Kinder und Jugendliche, die bereits im Oktober und November maskiert durch das Zentrum ziehen und mit Ruten andere Kinder oder Erwachsene schlagen, gehört jedoch nicht zu diesem Brauch und hat nur in Bad Mitterndorf nachweislich Tradition!
Wie Monika Gaiswinkler, Kustodin im Kammerhofmuseum, in einem interessanten Artikel ausführt, wurde die Weidenrute der Krampusse noch vor 100 Jahren dafür verwendet wurde, Menschen damit abzustreifen und alles Schlechte und Böse von ihnen wegzunehmen und nicht etwa zu schlagen.
Das Krampustreiben an den Wochenenden birgt auch Gefahren durch den Straßenverkehr für die Kinder und Jugendlichen selbst. Im Finsteren sind die dunkel bekleideten Jugendlichen schlechter sichtbar für Autolenker*innen. Die Feuerkörbe im Christkindlmarkt stellen zusätzlich eine potentielle Gefahrenquelle dar.
In diesem Sinne richtet sich die eindringliche Bitte des Stadtrates an alle Jugendlichen und deren Eltern, man möge in Zukunft das verfrühte Krampustreiben einschränken. Der schöne Brauch des Krampusses wird weiterhin am 5. Dezember bewahrt und fortgeführt, für Jugendliche gibt es den „Kleinen Krampustag“ am 4. Dezember. An diesem Tag freuen wir uns, Nachwuchs-Kramperln im Ausseer Zentrum bestaunen zu dürfen.